67 Meilen
Heute heisst es früh aufstehen! Um 6.00 Uhr müssen wir beim Milemarker 22 sein und dieser liegt 30 Minuten westlich von Page. Vor drei Monaten hatte ich das Glück 6 Permits für die Coyote Buttes South zu ergattern. Die Coyote Buttes South befinden sich in der Paria Canyon-Vermillion Cliffs Wilderness, welche durch Präsident Clinton zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. In den Coyote Buttes North ist die berühmte "The Wave" zu finden. Der Zutritt zu den Gebieten ist streng reguliert und auf 20 Personen pro Tag beschränkt. Aufgrund der Abgeschiedenheit, der zu erwartenden Hitze und eben der Wildniss haben wir uns für eine geführte Tour entschieden. Susan von Paria Outpost & Outfitters empfängt uns auch mit unserer 10 minütigen Verspätung noch freundlich. Wir steigen in ihren Geländewagen um und fahren 1.5 Stunden über die Schotterpisten bis wir den südlichen Teil des Paria Plateaus erreichen. Der letzte Teil ist nur noch mit 4WD erreichbar und besteht aus Sand vermischt mit Steinplatten. Die Fahrt ist also recht abenteuerlich. Unterwegs erzählt uns Susan interessantes über das Paria Plateau mit seiner Geschichte, den Tieren, der Beschaffenheit und seinem gefährlichen Wetter. Vor allem gefährlich sind hier die Gewitter, welche vorwiegend am Nachmittag auftreten. Mit ihnen kommt es meistens zu sintflutartigen Regenfällen, welche die Strassen in Bäche verwandeln. Überall sind Bäume zu sehen, welche vom Blitz getroffen wurden.
In den letzten zwei Monaten herrschte hier täglich eine Temperatur über 40 Grad. Wir haben heute allerdings Glück! Es ist bewölkt und die Temperatur so früh am Morgen noch angenehm. Auch die Waldbrände der letzten Wochen sind gelöscht und die Sicht über das Grand Staircaise Escalante Monument frei bis hinauf zu den White Cliffs und dem Bryce Canyon. Für die nächsten drei Stunden heisst es nun unsere Rücksäcke mit dem Lunch und zwei Liter Wasser pro Person packen und Abmarsch! Die Farben und Formationen sind unglaublich schön. Aber seht selbst.
Jeder neue Blick sieht anders aus und mit der aufkommenden Sonne strahlen die Farben nochmal anders. Ebenfalls der Blick zurück sieht nie wie der Blick nach vorne aus. Die Tidepools vom letzten Gewitter sind auch eher eine Seltenheit und wichtig für die hier lebenden Tiere. Je mehr die Sonne kommt, desto unangenehmer wird die Hitze. Nach über drei Stunden wandern, staunen, fotografieren, schwitzen und klettern kehren wir zum Auto zurück. Wir sind froh, dass wir Susan als Guide hatten, denn wir hätten wohl den Weg zurück nicht mehr gefunden.
Auf dem Weg zurück ein kleiner Vorgeschmack auf das Grand Staircaise Escalante Monument mit den vielen verschiedenen Gesteinsfarben und -formen.